Eigentlich ist es ganz einfach: Hummeln sind dort, wo sie Futter finden. Und wenn sie sich auch noch im Garten ansiedeln sollen, muss man ihnen ruhige, schattige Ecken lassen.
Eine „wilde Kompostecke“, Gebüsch und Hecken bieten schattige Verstecke. Aber auch ein Bereich des Gartens, indem die Wiese einfach wild und hoch wachsen darf ist viel Wert, denn einerseits bietet sie durch ihre blühende Vielfalt den Insekten Futter, aber auch Nist- und Versteckmöglichkeiten.
Überaus erfreulich ist, dass sich hier sehr schnell ein Erfolg zeigt, denn Grillen, Schmetterlinge und Hummeln merken schnell, wo sie willkommen sind.
Da Hummeln blütentreu sind, empfiehlt es sich, im Garten von jeder Trachtpflanze gleich mehrere Exemplare anzubauen. Bei Platzmangel kann man auf Kräuter zurückgreifen: Sie nehmen wenig Platz weg, nützen dem Menschen und den Insekten, sind hübsch und duften. Daher ist ihr Einsatz auf dem Balkon ideal. Da viele Kräuter ähnliche Blüten haben und damit „Nektarentnahmetechniken“ erfordern ist hier eine gewisse Vielfalt kein Problem.
Pflanzenauswahl
Bei der Auswahl der Pflanzen ist darauf zu achten, dass über das gesamte Hummeljahr (März bis September) ausreichend Trachtpflanzen zu Verfügung stehen. Eine Planungshilfe ist unten als Download erhältlich.
Statt der oft im Handel angebotenen, wenngleich gut gemeinten Saatmischungen für Bienen, Schmetterlinge und Co. sollte man lieber gezielt einzelne Pflanzen setzen, die heimisch und mehrjährig sind. Wer im Garten Klee hat, mäht ihn besser nicht, denn er gilt den Hummeln als Delikatesse. Gewöhnlicher Natternkopf, Flockenblume und Lungenkraut sind ebenfalls wahre Hummelmagneten und dazu noch sehr dekorativ. Auf dem Balkon lassen sich ganz einfach Wild- und Küchenkräuter in Töpfen ziehen und wer diese auch zur Blüte kommen lässt, kann mit Freuden vielen fleißigen Bienchen und Hummeln beim Nektarsammeln zusehen. Besitzer eines großen Gartens sollten Salweide und Kornelkirsche pflanzen, denn diese bieten den Hummelköniginnen im Frühjahr die erste Nahrung. Hülsenfrüchte und Obstgehölze nähren die dicken Brummer im Sommer. Doch auch im Spätsommer und Herbst sind viele Hummelvölker noch aktiv. Sonnenblumen, Hauchhechel und Flockenblume helfen dien Hummeln sehr.
Gefüllte Blüten – für Insekten ungeeignet
Als gefüllt werden Blüten bezeichnet, die durch Zucht so verändert wurden, dass sie mehr Blütenblätter bilden, als in der Natur vorgesehen war. Gleichzeitig werden Nektar und Pollen dadurch
nicht mehr zugänglich.
Was wir Menschen als ansprechend und ästhetisch empfinden, hat seine Schattenseite: Insekten finden in gefüllten Blüten keine Nahrung mehr.
Wer dennoch nicht auf gefüllte Blüten (z.B. Rosen) verzichten möchte, sollte einfach daran denken, den Insekten genug Ersatzblüten bereitzustellen.