Aufruf zur Teilnahme

Im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts „Biodiv‘ Beweidung“, das in das Interreg-Programm aufgenommen und zu 60% von der Europäischen Union finanziert wird, ruft der NABU Südbaden als Partner dieses Projekts zur Teilnahme auf.

Seit Ende der 1950er Jahre erleiden viele Tier- und Pflanzenarten feinen beispiellosen Rückgang. Die Landschaften am Oberrhein machen da leider keine Ausnahme. Die Ursachen sind vielfältig, so gehören dazu sicher die Nutzbarmachung und Trockenlegung der Auenbereiche des Rheines, die Intensivierung der Landwirtschaft und die Versiegelung durch Baugebiete und Straßen..
Eine über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft bietet eine Vielzahl von Lebensräumen und aus ist ökologischer Sicht besonders wertvoll. Das Projekt „Biodiv‘ Beweidung“ will durch die Erforschung der Machbarkeit und Methoden zur Wiedereinführung  verschiedener ökologischer Weidesysteme einen Grundstein legen für eine vielfältige Kulturlandschaft.
Fünfzehn französische und deutsche Partner sind an der Umsetzung dieses Projekts beteiligt, das von der LPO Alsace getragen wird und sich über drei Jahre (Juli 2023 bis Juli 2026) erstreckt. Mehrere Standorte wurden bereits für eine potentielle Bewirtschaftung durch ökologische Beweidung ermittelt, aber auch weitere Flächen können potenziell interessant sein.
Aus diesem Grund schlagen die LPO und ihre Partner Ihnen vor, an diesem spannenden Projekt teilzunehmen!
Wenn Sie Flächen in der näheren Umgebung des Rheins bewirtschaften und Ihnen eine Bewirtschaftung durch ökologische Beweidung möglich erscheint, kontaktieren Sie uns - hier finden Sie die Teilnahmebedingungen..

Pressekontakt: Bernd Uhlmann  - Projektkkoordinator des NABU Südbaden
bernd.uhlmann@NABU-bw.de - Tel. 07634 6957711

Mehr Artenvielfalt durch Beweidung

Die biologische Vielfalt geht seit Ende der 1950er Jahre massiv zurück. Das RAMSAR-Gebiet am Oberrhein ist leider keine Ausnahme von dieser Regel.

Der Rückgang hängt mit der Begradigung des Rheins und den schädlichen Auswirkungen auf die Ökosysteme, der Intensivierung der Landwirtschaft und der falschen Bewirtschaftung der Naturräume zusammen.

 

Die naturnahe Bewirtschaftung der offenen Landschaft in diesem ökologisch reichen Gebiet ist von entscheidender Bedeutung. Um die Situation zu verbessern, schlägt das Projekt "Biodiv’Beweidung" vor, eine Strategie der grenzüberschreitenden Koordination im Ramsar-Gebiet am Oberrhein zu erarbeiten, die die Wiedereinführung verschiedener ökologischer Weidesysteme für die Erhaltung dieser außergewöhnlichen Landschaft vorsieht.

 

Ziele

bedrohter Arten und Lebensräume im Ramsar-Gebiet am Oberrhein durch extensive Beweidung" hat folgende Ziele:

  • Die Kenntnisse über die Auswirkungen der extensiven Beweidung auf die Biodiversität und insbesondere auf die bedrohten Arten der verschiedenen Lebensräume im Oberrheingebiet zu verbessern. Anhand von Bioindikatorarten, die je nach Zielbiotop ausgewählt werden, sollen die kausalen Zusammenhänge zwischen den vorhandenen Tierarten (und deren Management) und der davon profitierenden Flora und Fauna sowie die Auswirkungen der Öffnung der Landschaft untersucht werden. Es wird eine Analyse der Probleme durchgeführt, die bei den bestehenden Beweidungsprojekten am Oberrhein aufgetreten sind, und es werden Lösungsvorschläge erarbeitet.
  • Konkrete Maßnahmen zum Schutz dieser Arten und Lebensräume grenzüberschreitend zu entwickeln, durch den Austausch von Know-how über extensive Beweidung innerhalb des Ramsar-Gebiets am Oberrhein.
  • Praktische Lösungen für die Umsetzung von wirtschaftlichen Modellen der Beweidung zu geben, mit dem Ziel der Nachhaltigkeit und Vorbildfunktion. Die Unterschiede zwischen einer rein ökologischen Bewirtschaftung oder einer wirtschaftlichen Bewirtschaftung mit Absatzmöglichkeiten für Fleisch und/oder Milch, werden analysiert und dokumentiert.
  • Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Feuchtgebiete im Zielgebiet die Auswirkungen des Klimawandels mindern können. Die richtige Bewirtschaftung dieser Gebiete spielt dabei eine große Rolle. Die Analyse der Auswirkungen von extensiver Beweidung in diesem Lebensraumtyp zur Abschwächung der Erwärmung ist daher besonders interessant, vor allem auf einer grenzüberschreitenden Ebene.

Zeitplan

Das Projekt startete am 1. Juli 2023 und endet am 30. Juni 2025.

 

Budget

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 1.561.634,90€, die zu 60% von der Europäischen Union getragen werden.

 

Partner des Projekts

Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms unterstützt.

Die Bezirksstelle ist umgezogen - von Freiburg nach Eschbach:

Hartheimer Straße 20

79427 Eschbach
Tel. 07634 5952555