Der Wiedehopf, der Vogel mit der schwarz-weißen Haube, ist in Baden-Württemberg stark gefährdet. Zu Beginn der 90er Jahre wäre er fast ausgestorben, da er keine geeigneten Brutplätze gefunden
hat. Naturschützer konnten das mit ihrem Engagement rechtzeitig verhindern.
In ganz Deutschland gibt es weniger als 500 Brutpaare dieser Vogelart. In Baden-Württemberg brüten inzwischen wieder mehr als 100 Paare, die meisten davon am Kaiserstuhl. Ehrenamtliche Helfer des
NABU haben für den Wiedehopf spezielle Nistkästen aufgehängt. Eigentlich zieht er seine Jungen aber am liebsten in Baumhöhlen auf, wie sie in alten Obstbäumen zu finden sind. Da sehr viele
Streuobstwiesen entweder der Landwirtschaft oder Bauland geopfert werden, gibt es kaum noch Möglichkeiten für den Wiedehopf zu brüten.
Am Kaiserstuhl und - neuerdings - auch wieder am Tuniberg und in einem kleinen Gebiete in der Ortenau kommt der Wiedehopf vor. Derzeit gehen wir von einem Brutbestand von etwa 100 Paaren in
Südbaden aus. Auch wenn 100 Brutpaare eine gute Zwischenbilanz sind, bedeutet das noch lange nicht, dass der Fortbestand des Wiedehopfs gesichert ist. Deshalb werden wir auch in den kommenden
Jahren den Wiedehopf unterstützen. Mit dem Anbringen von Nistkästen, der Pflege seiner Lebensräume und in dem wir weitere Obstbäume pflanzen, damit Familie Wiedehopf wieder Unterschlupf in
natürlichen Baumhöhlen findet. Und noch lange "Up-upup" in den Sommertag rufen kann.
Unverwechselbar: Der Wiedehopf
Der Wiedehopf ist am Oberkörper blaß rotbraun. Seine Flügel und sein Schwanz aber sind schwarz-weiß gestreift. Der Schnabel ist dünn, sehr lang und leicht abwärts gebeugt. Stellt er seine Haube auf, wird aus ihm ein Indianerhäuptling. Der Wiedehopf wird zwischen 26 und 28 Zentimeter groß. Er wirkt aber wegen der breiten Flügel im flapsigen, in unregelmäßigen Kurven verlaufenden Flug größer. Am Boden torkelt er und ändert wie eine abgelenkte Kompaßnadel ständig die Richtung und sticht mit dem Schnabel in den Boden.